Forte Banana
125 x 125 | 2020
„Es gibt da diesen Clown-Trick: Nimm jemanden als Geisel, indem du
ihm eine Banane in den Rücken hältst und so tust, als wäre es eine Pistole.
Maurizio Cattelan hat genau das gemacht: mit einer Banane eine komplette
Kunstmesse in Geiselhaft genommen.“
Daniel Völzke
Cattelan hat drei echte Bananen in einem Lebensmittelladen der Stadt
gekauft und mit Panzertape an die Wand geklebt. Am Eröffnungstag der Kunstmesse
ART Basel Miami 2019 waren zwei davon schon verkauft – für je 120.000 Dollar.
Ganz neu ist die Idee, eine echte Banane als skulpturales Objekt an die Wand zu
hängen, übrigens nicht: 2012 hat das die Berliner Künstlerin Karin Sander schon
in ihrer Serie „Kitchen Pieces“ getan.
Doch Cattelans Banane wurde selbst Opfer einer Kunstaktion, denn als solche
deklarierte der gregorische Künstler David Datuna seinen Akt des Verspeisens von
Cattelans Banane. Genüsslich im Blitzlichtgewitter wurde Datuna so zum Star der
Kunstszene.
Überflüssig zu erwähnen, dass die Sammlerin über das kurzzeitige Abhandenkommen
der von ihrer teuer erworbenen Banane keineswegs ungehalten war. Sie ist mit dem
rasch geleisteten Ersatz durch die Galerie, eine neu an die Kojenwand geheftete
Banane, einverstanden, zähle doch bei Cattelan ohnehin nur die Idee.
Ein wahrer Pulcinellenakt!
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