Film
Arden Reed sagte: „Alles wird interessant, wenn man nur
lange genug schaut.“
Der Blick oder viel mehr die ausführliche Betrachtung ist
die Grundlage von Embachers „Videomalerei“. Sein Anreiz ist
ein Ausschnitt, der wie die Komposition eines Gemäldes
bewusst gewählt wird.
Die Kamera fungiert als Rahmen und ist statisch auf diesen Ausschnitt
gerichtet. Es gibt keine Kamerabewegung, keinen Zoom, aber auch keine
Story oder Dramaturgie wie Einleitung oder Abspann. Das Interesse gilt
dem Motiv und seiner Veränderung im Lauf der Betrachtungszeit. Diese
eintretende Veränderung ist kalkuliert, aber nicht gesteuert, sondern
zufällig wie zum Beispiel vorbeiziehende Wolken, fallende Tropfen,
Menschen oder Tiere, die erscheinen und verschwinden oder auch nur vom
Luftzug bewegte Gräser. Diese, zum Teil minimalen Veränderungen setzen
den Autofokus der Kamera in Gang. Während das menschliche Auge sich
kontinuierlich der Situation anpasst, passiert die Scharfstellung hier
schrittweise und deutlich nachvollziehbar. Komposition und Tempo als
wesentlichen Faktoren von Embachers Filmen entsprechen der fehlende Ton,
die Konzentration auf Schwarz / Weiß und die Dauer von 30 Minuten pro
Einstellung.
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